Die etwas absurden Strecken von 2500m und 750m am Samstag und 4000m und 250m am Sonntag mussten natürlich geübt werden.
Besonders vor der 4000m Langstrecke hatten wir alle ein wenig Angst. So ballerten wir  im Training häufiger erstmal mit hoher Schlagzahl los, um dann nach 50 Schlägen festzustellen, dass wir das die gesamte Strecke niemals durchhalten können. Doch wir lernten dazu und durch die Erfahrung unserer Steuerleute, kam schnell Routine in den Schlag und Ruhe auf der Rolle.
Die nächste Herausforderung war die erste Herbst-Erkältungswelle, die gleich drei Ruderer für teils mehr als eine Woche außer Gefecht gesetzt hatte.
Am dritten Tag vor Abfahrt waren dann glücklicherweise beide Vierer mit einigermaßen fitter Besatzung gefüllt und so fuhren wir am Samstag morgen um 5:30 Uhr mit Vereinsbus und Auto in Richtung Essen-Kettwig.
 
Uni-Boot 1Angekommen auf dem Bootsplatz wurden wir schon von guter Stimmung und noch besserem Wetter in Empfang genommen. Wir hatten noch gut 2 Stunden bis zum ersten Rennen von 2500m und so riggerten wir unsere Boote auf, besorgten die Startnummern und gingen mit einer gesunden Portion Nervosität auf die wunderschöne  Strecke.
 
Während das Uni-Boot 1 mit Nicole, Valerian, Gunnar und Reshma routiniert von Steuerfrau Ann-Katrin Weber (Hansa) die Strecke hochgeleitet wurde, musste sich Uni Boot 2 mit Thea, Max, Lars, Melanie und Matthias , noch etwas finden, denn hier saßen die ehemals Kranken und Ersatzleute zum ersten Mal alle gemeinsam in einem Boot (DANKE an Thea und Lars).
 
Am Start der Strecke lief bei beiden Booten alles einwandfrei und unser Ziel, schöne Rennen zu fahren und möglichst nicht Letzter zu werden, ging voll auf. Boot 1 fuhr auf den 4. Platz und Boot 2, mit knappen Abstand auf Platz 5 und 6, auf Rang 7.
 
Nach einigen Stunden Sonnenbaden (25 Grad) ging es auf die 750m Strecke. Kurz zuvor überlegten wir noch einmal wie man so etwas überhaupt taktisch fahren soll. Start, Startschläge, lang werden, Sprint, Endsprint. Ist ja völlig klar. Machen wir mal. Wird schon irgendwie werden.
 
Uni-Boot 2Mit geänderter Steuer-Besetzung legte Boot 1 einen Start über 2 Bahnen nach links hin, da das Steuer schief war. So etwas passiert schon mal, wenn noch unerfahrene Ruderer die Steuerseile in der Hand halten. Umso bemerkenswerter ist, dass die Mannschaft wieder super ins Rennen gefunden hat und am Ende, immer noch mit deutlichem Vorsprung auf den letzten Platz, Rang 7 ergattern konnte. Bei Boot 2 lief es da schon besser und trotz Bojen Unfalls beim Start kamen sie als fünfte ins Ziel.
 
Sehr zufrieden ging es dann in die Unterkunft, unter die Dusche, zum Pizza essen und dann ab auf die groß angekündigte Party. Hier können wir mit Sicherheit sagen, dass wir die ersten auf der Tanzfläche und allgemein ganz vorne mit dabei waren.
Nach einer typischen Turnhallen Nacht ging es morgens wieder zur Strecke, denn zur sehr humanen Uhrzeit von 10:40 Uhr war unser erstes Rennen, die wohl zur Ausnüchterung dienenden und gefürchteten 4000m.
 
Das schöne an so einer Veranstaltung ist, dass deine Gegner auch feiern und manchen sah man den Kater ins Gesicht geschrieben. Also gingen wir voller Tatendrang und mit der Motivation ein gutes Rennen zu fahren und vielleicht vor die eine oder andere Mannschaft zu kommen, auf Wasser.
Boot 1, wieder mit Ann-Katrin als Steuerfrau, hielt nach gestern wieder an der Favoritenrolle fest und landete auf einem tollen, dritten Platz. Unser Boot 2 wuchs ebenfalls über sich hinaus und erreichte die fünft beste Zeit.
 
Erfolgreich ausgenüchtert und glücklich waren wir nun alle heiß auf das letzte Rennen, 250m Sprint. Boot 1 legte einen super Start hin und ergatterte mit kraftvollen Schlägen Rang 6. Boot 2 griff nach einem etwas schwächeren Start, noch einmal alle letzten Energiereserven auf und erreichte mit knappen 0,4 Sekunden Vorsprung den fünften Platz. 
 
In der Gesamtwertung war Boot 1 auf einem unglaublich guten 4. Platz und Boot 2 auf dem 6. Platz, vor den beiden Marburger Booten die als direkte DHM-Konkurrenz gewertet werden können.
An diesem Wochenende haben wir nicht nur das letzte Spätsommer Wochenende genossen und die Rudersaison ausklingen lassen, wir haben auch ganz viel Rudererfahrung im Gepäck mit nach Bremen genommen und freuen uns jetzt schon auf die nächsten gemeinsamen Rennen.
Herzlichen Dank an alle involvierten Personen, die uns während der Vorbereitung unterstützt haben.

(Bericht: Melanie Kanz / Foto1: http://www.regatten-in-kettwig.de/photos/2014/hc/wasser2/K800_IMG_9578.php, Foto2: Reshma Kadam)